Das unmögliche Deutschrap Quiz mit YeLm

Vorhang auf für @yelm. Seit 2017 organisiert Deutschraps bester Freund eine wöchentliche Quizshow in seiner Instagram Story. Samt Siegerehrung (und Preisen). Abgefragt werden absurde Schätzfragen, Wissen aus dem aktuellen Deutschrap-Geschehen und bekannte Songzitate. Bis zu 1000 Rätselfreunde spielen sonntäglich mit. Sido, Casper oder Kool Savas haben bereits ihr Glück versucht.

Im Gespräch klären wir, wie sich YeLm eine organische Reichweite aufbauen konnte, welchen technischen Schwierigkeiten er wöchentlich ausgesetzt ist und warum er das eigentlich macht.

Hey YeLm, erkläre doch kurz mal was du Sonntags so auf Instagram treibst.

(Y) Hallo Dennis! Seit 2017 veranstalte ich „Das unmögliche Deutschrap Quiz“ in meiner Instagram Story. Anfangs nutzte ich hierfür die Umfragefunktion, mittlerweile hat Instagram auch offiziell die Möglichkeit für Quizfragen eingeführt. Jede Ausgabe besteht aus elf Fragen über Deutschrap, die wie in einer klassischen Quizshow zunächst sehr einfach sind und zunehmend schwieriger werden. Montagmorgens ermittle ich dann, ob jemand alle Fragen richtig hatte und küre die Champions.

Organische Reichweiten auf Instagram brechen seit Jahren mehr und mehr ein. Was ist dein Geheimnis? Wie hast du es in den letzten Jahren geschafft, eine treue und loyale Community aufzubauen?

(Y) Zurzeit folgen mir etwa 3.300 Personen, 1.500 schauen die Story und etwa 1.000 spielen aktiv das Quiz mit. Es gibt einen sehr treuen, loyalen Kern von mehreren hundert Personen, die über Jahre dauerhaft dabei sind. Hierunter sind auch Musikschaffende, Redaktionsangehörige aller bekannten Deutschrap Medien bis hin zu Führungskräften aus der Musikindustrie zu finden. Offenbar haben alle Spaß an der ca. vier- bis fünfminütigen Show und die Fragen bieten genug Abwechslung und Herausforderung. Von der wichtigen „10.000-Hürde“ für Influencer bin ich derzeit allerdings noch entfernt. Neue Aufmerksamkeit entsteht vor allem, wenn prominentere Persönlichkeiten eine sie betreffende Frage in ihrer eigenen Instagram Story teilen und dadurch ihre Zuschauerschaft auf das Format hinweisen. Darüber hinaus gibt es manchmal Impulse durch die Erwähnung von externen Stellen, beispielsweise in Blogbeiträgen von blokkbeats oder Deutschraplinez als auch durch Podcasts wie Der Rapstammtisch.

Welche Formate funktionieren für dich am besten auf Instagram?

(Y) Das Quiz findet ausschließlich in meiner Story statt, hierfür versuche ich alles zu nutzen, was Instagram an Interaktionsmöglichkeiten anzubieten hat. Beispielsweise verlinke ich fast alle genannten Personen, damit sie die Frage sehen und bestenfalls in ihrer Story teilen. Für die schwierige offene Abschlussfrage müssen Mitspielende die Antwort in den „Stell mir eine Frage“-Sticker selbst eintragen, dessen Prinzip ich für das Quiz genau umkehre. Beliebt sind auch Gastfragen von bekannten Persönlichkeiten aus der Deutschrapszene, hier waren unter anderem schon Casper und Sido zu sehen. Wenn sich die Möglichkeit bietet, verlinke ich auch Personen oder Organisationen außerhalb der Szene, sofern es einen Bezug zur Frage bietet. Zuletzt teilten eine Krankenkasse und eine TV-Produktion das Quiz, als ich Fragen über ihre jeweiligen Kooperationen gestellt habe.

Vor welchen technischen Herausforderungen stehst du wöchentlich bei der Organisation und Auswertung der Quizshow?

(Y) Der größte Zeitfresser ist auf jeden Fall die Auswertung. Instagram bietet keine Exportmöglichkeit irgendwelcher Daten, deshalb muss ich Frage für Frage durchgehen und schreibe am Montagmorgen bis zu vier Stunden lang händisch(!) Listen ab, wer Frage 1, 2, 3,….11 richtig hatte und siebe in mehreren Durchgängen aus, wer wirklich „Champ“ ist. Neben dieser fehlenden Exportmöglichkeit vermisse ich auch eine Option, Uploads vorab zu planen – dadurch muss ich die Fragen Sonntagabend „live“ hochladen. Zum Konzept gehört auch, Fragenvorschläge aus der Community einzubeziehen, wobei ich lernen musste, dass Communitymanagement arbeitsintensiver ist, als dies nach außen sichtbar wird.

Last but not least: warum tust du dir das jede Woche eigentlich an?

(Y) Wenn ich Montagmorgen mit dem Handy in der Hand hunderte Instagramnamen in eine große Exceltabelle abtippe, fühlt es sich in der Tat sehr nach mühseliger Arbeit an. Deshalb habe ich das Tempo etwas reduziert und veranstalte das Quiz seit April 2022 nur noch alle zwei Wochen. Somit bleibt auch etwas mehr Zeit, elf neue Fragen zu finden, was nach über 2.300 gestellten Fragen ebenfalls eine gewisse Herausforderung darstellt. Mit der aktuellen Rückkehr zu größeren Veranstaltungen habe ich die Hoffnung, das Quiz in einem passenden Rahmen auch vor Livepublikum, zum Beispiel auf Festivals, veranstalten zu können. Eine parallele digitale Präsenz erscheint also sinnvoll. Darüber hinaus macht es auf jeden Fall auch nach fast fünf Jahren noch immer Spaß 😊  

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